The Pale Beyond (Deck) im Test – Überleben im ewigen Eis

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Ich mag in der Regel die Szenarien in Survival Games, da diese immer ganz besonders gestrickt sind. Weniger mag ich jedoch, dass Survival Games immer so einen harten Anstrich mit sich bringen und man schneller nicht mehr genügend Ressourcen hat, als einem lieb ist. Bei The Pale Beyond hat mich vor allem das Szenario angesprochen. Eine Reise ins ewige Eis, um einer Legende nachzueifern und mehr herauszufinden. Gespielt habe ich das Ganze auf dem Steam Deck, da es dafür verifiziert war und es auf meinem Laptop nicht mal ansatzweise lief. Wie ich den Titel fand, erfährst du in meiner Review. !B

Ein hölzernes, großes Schiff steckt im Eis fest. Es ist Nacht und Sterne glitzern am Himmel.

Willkommen auf der Temperance

Das Ganze Unterfangen war bereits zum Scheitern verurteilt, als ich mich für die Expedition auf einem Schiff namens The Temperance meldete. Ich hatte schon Erfahrung gesammelt, vor allem auf Handelsschiffen, was sollte also bei einer Expedition schiefgehen, die schon von sich aus sagte, dass sie wenig zahlt und dass das Überleben nicht garantiert ist? Captain Hunt empfing mich in seinem Büro, damals noch an Land. Er erzählte mir, dass wir auf der Suche nach einem untergegangenen Schiff sein werden, das fast schon einer Legende glich. Er haben gehört, dass die Chance besteht, dass es das Schiff wirklich gibt und dass wir es finden werden.

Herzlich Willkommen auf der Temperance und somit auch im Survival Game The Pale Beyond, in dem es mich mit meiner Crew ins ewige Eis schickt. Am Anfang klingt alles gut: Wir sind auf einem gut ausgestatteten Schiff, wir haben sogar eine Journalistin dabei, die über die Crew und die Expedition berichtet. Sogar eine Hundemeisterin haben wir mit dabei, damit wir in Zukunft auch Leute mit Schlitten ausschicken können. Klingt doch alles gar nicht so schlimm. Bis.

Ja, bis einiges an Board passiert und ich im ersten Spielverlauf gemeinsam mit meinem Schiff untergehe. The Pale Beyond hat viel damit zu tun, dass ich mit meinen wenigen Rohstoffen haushalte und dass ich die Ressourcen nicht verschwende, aber trotzdem die Moral der Besatzung hochhalte. Das ist nicht immer einfach und es wird immer schwieriger, wenn wir das Schiff einmal hinter uns gelassen haben und versuchen, uns im ewigen Eis irgendwie durchzuschlagen. Denn dann habe ich nicht nur mit der Kälte zu tun, sondern auch mit einer demoralisierten Mannschaft, weniger Nahrungsmitteln und weniger Brennmaterial, während mir ganz nebenbei alle erfrieren.

Für mich persönlich ist das Szenario zwar spannend, aber ich bin kein Fan vom Spiel geworden. Dafür war es mir zu kalt und technisch zu unrund. Außerdem erscheint mir einiges auch viel zu unlogisch, um der Geschichte wirklich folgen zu können. !B

Auf dem Bild ist eine Stellenausschreibung, die eine Crew sucht. Körperlich fitte Crew für eine gefährliche Expedition wird gesucht. Monate der Dunkelheit. Niedrige Löhne. Geringe Chance der Rückkehr.

Überleben in der Kälte

Das Überleben im ewigen Eis ist nicht einfach, aber das gleichzeitig legt mir The Pale Beyond immer wieder Steine in den Weg und verhält sich so, als haben Entscheidungen keinen Einfluss, während andere wieder alles beeinflussen. Es gibt viele Antworten, die du im Laufe des Abenteuers gibst, die zum einen die Loyalität der Leute dir gegenüber beeinflusst, du kannst aber auch dafür sorgen, dass jemand stirbt, weil du irgendwann im Nebensatz mal was erwähnt hast. Oder du entscheidest dich dafür, dass ein blinder Passagier von Bord geht, der dann aber doch in Cutscenes und Gesprächen immer wieder auftaucht – einsetzen kannst du ihn aber nicht mehr. Es fühlt sich alles ein wenig unausgereift an, dabei sind die Charaktere selbst und auch die Texte und Dialoge gut geschrieben.

The Pale Beyond steht derzeit nur auf Englisch zur Verfügung, was es manchmal ein wenig komplexer für mich gemacht hat, alle Antworten zu wählen. Dinge, die für mich gut klangen, haben zu sinkender Loyalität geführt – aber das hat mitunter nichts mit der englischen Sprachausgabe zu tun, sondern mit den gut geschrieben Charakteren. Jeder Figur auf dem Schiff hat eine eigene Persönlichkeit, die Motive werden mitunter einfach sichtbar: Templeton lässt sich immer mit Antworten zufriedenstellen, die sich um das Wohl der Crew drehen, während Cordell ihre Hunde über alles andere stellt. Den Arzt solltest du keineswegs in seinen Kompetenzen unterschreiten, sonst heilt er einfach nicht die Leute auf dem Schiff.

Das macht es schon komplex, einzelne Unterhaltungen zu führen, aber nicht im negativen Sinne. Negativer finde ich eher die technische Umsetzung, sowohl auf meinem Laptop als auch auf dem Steam Deck. !B

Ein Mann mit dunkler Haut und dunklen Haaren schaut über seine linke Schulter zum Bildschirm.

Mit dem Schiff untergehen

Laut den Daten, die bei Steam stehen, müsste mein Laptop The Pale Beyond mit Leichtigkeit schaffen, doch entweder ist er nicht gut optimiert oder irgendeine andere Komponente kommt mit den Dateien nicht zurecht. Auf meinem Laptop ruckelte es sehr stark und war im Grunde unspielbar. Gut, dass ich noch ein Steam Deck habe, sonst könnte ich hier keine sinnvolle Review schreiben.

Auf dem Steam Deck, für das es verifiziert wurde, läuft es bei mir jedoch auch nicht so rund, wie es sollte. Zwar habe ich keine Einbrüche bei der Perfomance, aber ziemlich viele andere Dinge. Beispielsweise passt das Spiel nicht auf den Bildschirm, häufig sind Dialoge oder Namen auf diese Weise abgeschnitten. Das wundert mich, wenn doch der Titel fürs Deck optimiert sein soll, müsste doch die Bildgröße berücksichtigt werden – oder es ist einfach wie Runt, der weiter auf dem Schiff ist, obwohl ich ihn abgesetzt habe. Aber gut, damit könnte ich leben.

Weniger leben kann ich mit den anderen technischen Herausforderungen. Gerade, wenn man das Schiff hinter sich gelassen hat, ist es fast ein Graus, mit dem Stick durch das Camp zu manövrieren und wehe, da ist noch ein gesondertes Event, das ich gerne anvisieren würde. Es lässt sich einfach so schwer navigieren. Ebenso ist manchmal nicht ganz ersichtlich, was man überhaupt anvisiert hat: Da Küche und „wir essen jetzt“ ziemlich nah beieinander sind im Camp, kann man schnell was auswählen, was man gar nicht will.

Ebenso sind die einzelnen Menüs recht häufig fehlerbehaftet. So habe ich es regelmäßig, wenn ich von einem Gegenstand das letzte zum Beispiel in den Topf werfe, kann ich im Menü nicht mehr navigieren und muss mit B das Ganze abbrechen, um überhaupt wieder was machen zu können. Kürzlich hatte ich es sogar häufiger, dass einfach gar kein Menü auftauchte, und ich auch nur wieder abbrechen musste, um weiterzukommen.

Ebenso habe ich Herausforderungen, wenn ich Leute auf Missionen schicken möchte. Angezeigt wird mir beispielsweise, dass auf eine Mission 1 – 3 Leute gehen können, allerdings kann ich die Gruppe dann nur losschicken, wenn ich wirklich drei Leute festgelegt habe. Manchmal wird mir auch gesagt, es geht bei einer Person los, verfügbar habe ich jedoch drei Slots und kann alles auch erst starten, wenn ich hier drei Leute festgelegt habe.

Das macht The Pale Beyond stellenweise wirklich frustrierend im Spielprozess und sorgt bei mir für jede Menge Frust, der unnötig ist. Dafür mag ich die Geräusche des Schiffs und den Soundtrack im Hintergrund sehr und auch die verschiedenen Charaktere sind mit viel Liebe designt. Das merkt man, schade, dass die Technik sonst so viele Baustellen bietet. !B

Zwei Männer stehen in einer grün beleuchteten Kapitänskajüte. Der linke Mann ist alt und trägt einen blauen Mantel. Der rechte Mann ist ein Ingenieur und hat einen Bart. Er heißt Hammond und sagt: "Don't get a big head about it."

Fazit: Ich bleibe lieber auf dem Trockenen

Gamer's Palace Score: 68 / 100

The Pale Beyond schickt mich ins ewige Eis und auf eine halsbrecherische Mördermission, deren Ausgang vermutlich nicht wirklich gut enden kann. Dafür klingt schon die Stellenausschreibung im Spiel viel zu gefährlich, und es wird sogar noch gefährlicher, als ich im Eis versuche, meine Crew am Leben zu halten und auf Hilfe zu warten. Es ist ein spannendes Konzept, diese Expedition ins Eis, und auch das Ressourcenmanagement möchte gelernt sein, doch alles wird auf dem Steam Deck durch die technische Umsetzung getrübt, was ich wirklich schade finde. Hier steckt viel Potential drin, hoffen wir, dass das entwickelnde Studio in Zukunft einen Kopf an die Bugs bekommt, damit The Pale Beyond auch ohne graue Haare gut und bequem spielbar ist und nicht nur die Geschichte das einzige bleibt, was mich antreibt, weiterzuspielen.

ProContra
+ Expedition im ewigen Eis– Story, Entscheidungen und Resultate nicht immer logisch
+ Tolle Charaktere mit unterschiedlichen Motiven– Entscheidungen scheinen teilweise zu nicht nachvollziehbaren Situationen zu führen
+ Schlittenhunde!– Technische Umsetzung auf dem Steam Deck nicht ausreichend
+ Passender Soundtrack– Dialoge passen nicht auf den Bildschirm
– Anvisieren der einzelnen Stationen grauenvoll
– Anzeigen für Missionen nicht korrekt
– Menüs zu unkoordiniert, fehlerbehaftet und tauchen manchmal gar nicht auf

Offenlegung

Wir haben einen Key kostenlos für The Pale Beyond erhalten.

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Beatrice Eichhorn
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