Alchemy Garden (PS5) im Test – Meine eigene Tränkebude

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Die Mischung aus Alchemieladen, in dem ich meine eigenen Tränke anbieten kann, und Farminggame klang sehr spannend, als vor einiger Zeit Alchemy Garden in unserem Mailpostfach landete. Ein entspannendes Spiel, bei dem es auch darum geht, die Kundschaft glücklich zu machen. Ich war direkt interessiert und habe mich nach einem hakeligen Einstieg in der PS5 Version verloren. In meiner Review erfährst du, ob sich die Erfahrung gelohnt hat und Alchemy Garden eine Empfehlung wert ist. !B

Der Charakter steht bei Tagesanbruch vor dem Alchemiehaus, das draußen mit Balken dekoriert ist.

Los geht’s!

Der Einstieg zu Alchemy Garden war für mich mehr als holprig, da es an eine Charaktererstellung ging. Das war an sich nicht sonderlich herausfordernd, da ich lediglich das Design meines Charakters bestimmen sollte, doch die Umsetzung war mehr als bockig. Das Wählen der einzelnen Gesichter oder Frisuren war einfach, doch das Anwählen der verschiedenen Farben war so komplex, dass es immer wieder andere Frisuren auswählte und ich am Ende mit einem Aussehen begann, das ich eigentlich nicht wollte. Gut, dass es im Dorf einen Friseur gibt, der alles wieder gerade biegen kann für 500 Gold.

Auf dem Weg zu meinem Alchemieladen gibt es verschiedene Tutorials, die für mich aber nur halb sinnvoll waren. Das einfachste ist, wenn du dir in Ruhe die Umgebung anschaust. Du wirst bereits nach wenigen Metern die ersten Blumen für deine Tränke finden und in der Mine warten Mineralien darauf, abgebaut zu werden. Schon hast du ziemlich schnell die ersten Dinge, die du in deinem Laden verkaufen kannst. Wenn du gut genug suchst, brauchst du vermutlich auch selten Samen zu kaufen, denn diese droppen auch immer mal, wenn du Blumen einsammelst.

Du hast in Alchemy Garden im Grunde drei Aufgaben: Stelle Tränke her, finde Rohstoffe, verkaufe deine Tränke und Rohstoffe. Mit dem Geld kannst du dir dann Einrichtungsgegenstände für deine Bude kaufen, dein Grundstück erweitern oder gar im Sumpf ein weiteres Gebäude kaufen. Ziemlich praktisch ist dabei eine Maschine, die du im Dorf kaufen kannst, die für dich Tränke herstellst, wenn du genügend Rohstoffe zur Verfügung hast. Das macht das Ganze deutlich einfacher.

Dann brauchst du nur noch genügend Rohstoffe, um auch Tränke herstellen zu können – und hier kommt die Gärtnerei ins Spiel. Du kannst auf deinem Grundstück Löcher in einer beliebigen Reihenfolge graben, dort Samen reinwerfen, ein paar Tage wässern und dann direkt alles ernten. Keine der Pflanzen folgt einem bestimmten Muster oder kann nur in bestimmten Gebieten gepflanzt werden oder braucht wirklich länger oder kürzer zum wachsen. Einfach pflanzen, gießen, ernten und jede Menge Tränke herstellen – als Bonus hast du dann noch viele Samen, die du wiederum pflanzen kannst. Sonderlich herausfordernd ist Alchemy Garden somit eigentlich auf keiner Linie. !B

Das ist die Charaktererstellung. Links ist ein Menü mit verschiedenen Gesichtern und Frisuren, rechts steht in einem leeren Zimmer der Charakter.

Stress und Entschleunigung

Auch wenn Alchemy Garden weder beim Herstellen der Tränke, noch beim Pflanzen der Samen oder beim Sammeln von Geld wirklich herausfordernd ist, so macht es doch recht viel Spaß, da es zwei gegensätzliche Elemente miteinander kombiniert. Zum einen finde ich den Tagesbeginn immer recht stressig, obwohl das total grundlos ist. Ich suche nach Zutaten, besuche die Mine und schaue nach meinen Pflanzen. Habe ich meine Runden gedreht, gehe ich zurück in meinen Laden und stelle mit meinen Maschinen Tränke her, die ich dann auf den Anrichten verkaufen kann. Das fühlt sich für mich immer stressig an, weil ich den Laden gerne auch früh am Tag öffnen möchte.

Und dann komme ich gehetzt in meinen Laden, alles ist bereit für die Eröffnung, und ich lasse die Glocke an meinem Tresen erklingen. Ich habe geöffnet und freue mich über alle Kund:innen, die sich für ihre Abenteuer noch mit Gegenständen und Tränken ausstatten wollen. Das ist eine entschleunigende Zeit: Die Zeit in Alchemy Garden geht manchmal schon fast quälend langsam rum, was beim Sammeln der Rohstoffe gut ist, aber beim Öffnen des Ladens für sehr viel Zeit sorgt, die ich verstreichen lasse. Meistens mache ich in der Zeit, in der der Laden geöffnet ist, etwas anderes bis ich einen bestimmten Betrag an Geld erwirtschaftet habe.

Das ist definitiv eine interessante und entschleunigende Mischung, wie ich finde. Was ich jedoch umso stressiger finde, ist teilweise die technische Umsetzung. Hier gibt es zu viele Dinge, die nicht gut funktionieren, und die bei mir für sehr viel Frust sorgen, obwohl ich mich immer wieder auf die nächste Runde Alchemy Garden freue. Unter anderem ist das Anwählen von Dingen herausfordernd. Beispielsweise sind die Glocke zum Öffnen und Schließen des Ladens und die Anfragen der Kund:innen sehr nah beieinander, sodass ich regelmäßig, wenn ich die Anfragen bearbeiten möchte, meinen Laden aus Versehen schließe und damit auch die Anfragen verloren gehen. Das ist schade und frustrierend. !B

Der Charakter steht in einem nebligen Wald, an dessen Ränden der Himmel rosa ist, weil die Sonne langsam untergeht.

Herausforderungen im Garten

Noch frustrierender ist jedoch das Gärtnern draußen. Ich habe jetzt schon ganz verschiedene Pflanzmuster ausprobiert, doch noch keines hat mich sinnvoll unterstützt. Das Anwählen der freien Felder, auf die ich pflanzen kann, ist sehr komplex und erfordert stets, dass ich einen bestimmten Winkel erreiche, um überhaupt was auswählen zu können, was ich auch will. So ist es zum Beispiel gar nicht so einfach in Alchemy Garden, etwas zu ernten, wenn vieles auf einem Haufen ist. Prinzipiell drückst du zum Ernten X für einen längeren Zeitraum. Nun kann es jedoch passieren, dass sich das anvisierte Element während des Erntevorgangs plötzlich ändert und dann eben gar nichts geerntet wird. Das ist ziemlich frustrierend.

Generell ist auch das Wässern gar nicht so einfach. Du bekommst du Beginn eine Kanne, die schon mit Wasser gefüllt ist. Wie ganz üblich in solchen Spielen ist jedoch nur eine bestimmte Menge Wasser drin und du kannst sie dann am nahegelegenen Fluss wieder füllen. Allerdings ist die Menge an Wasser, die so eine Kanne fassen kann, gar nicht mal so groß. Ich habe mittlerweile zwei verschiedene Kannen, doch beiden haben – obwohl die Namen etwas anderes vermuten lassen – ungefähr dieselbe Wassermenge drin, sodass ich doch recht häufig zum Fluss laufen muss, statt einfach in Ruhe alles zu wässern.

Im Gegensatz zu den anderen Werkzeugen gehen die Gießkannen nicht kaputt. Das sieht bei Axt und Co. schon mal ganz anders aus. Wenn ich beispielsweise in die Mine gehe, bringe ich prinzipiell zwei oder drei Ersatzspitzhacken mit, weil manchmal eine nicht ausreicht, um alle Mineralien abzubauen. Viel zu schnell gehen die Werkzeuge in Alchemy Garden kaputt – und es macht dabei keinen Unterschied, ob ich etwas aus Eisen oder einem anderen Material dabei habe.

Mit den meisten Dingen kann ich leben, weil ich sie mittlerweile kenne und mich anpassen kann – mit einigen anderen technischen Herausforderungen kann ich weniger leben. Immer wieder passierte es mir, dass ich plötzlich in der Wand steckte und mich nicht mehr bewegen konnte. In der Regel genau dann, wenn ich einen neuen Gegenstand hingestellt habe. Das in Verbindung mit der bockigen Charaktererstellung und den anderen Herausforderungen drüben das Gesamtergebnis leider um einiges. Zusätzlich kann ich meinen Laden noch dekorieren wie ich möchte, doch nach einiger Zeit gehen Böden und Decken kaputt, sodass ich sie direkt wieder setzen kann (muss ich nicht, da das keinen zu stören scheint). !B

Fazit: Spaß trotz Herausforderungen

Das Bild zeigt einen Score von 70 an.

Alchemy Garden kombiniert sowohl das Farmleben mit dem Leiten eines Trankladens und punktet dabei gleich mit zwei interessanten Aspekten, die zum einen stressig durch das Sammeln von Rohstoffen, zum anderen jedoch entspannend sind, während ich warte, dass bei mir eingekauft wird. Es könnte ein schönes Komplettpaket sein, wenn die technische Umsetzung nicht für mehr Frust als Lust sorgen würde und mich immer wieder in Wänden feststecken oder das falsche oder gar nichts ernten lassen würde. Trotz des Frusts macht Alchemy Garden auf der PlayStation 5 schon Spaß und hat mich schon die eine oder andere Spielstunde Zeit gekostet – Zeit, die ich gerne investiert habe.

ProContra
+ Einfaches Gameplay ohne große Herausforderungen– Anvisieren von Dingen ist sehr herausfordernd
+ Viele verschiedene Pflanzen– Immer wieder stecke ich in den Wänden fest
+ Entspannendes Ladenöffnen trifft stressiges Sammeln von Rohstoffen– Wände und Böden müssen zu schnell ersetzt werden
+ Teilweise wirklich schön gestaltete Landschaften– Werkzeuge gehen zu schnell kaputt und haben keine Unterschiede
– Charaktererstellung anstrengend und seltsam

Offenlegung

Wir haben einen PS5 Key zu Alchemy Garden kostenlos vom Publisher erhalten.

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Beatrice Eichhorn
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